«Edges»

Wo beginnt der eigentliche Gesangston? – In den Schwingungen der Stimmlippen. In der «Stimmritze» die im Fachbegriff «Glottis» heisst. Der erste einmalige zarte Kontakt der Stimmlippen heisst «Ventiltönchen». Es ist ein einmaliger kleiner «Kusskontakt» der Stimmlippen. Nach diesem 1. Kontakt kann die Schwingung verschieden weitergehen:

  1. Der erste Stimmlippenkontakt wird durch zu viel Luft zu einem schädlichen (!),  geflüsterten oder gehauchten Stimmeinsatz geführt. Es kann, wenn die Stimmlippen plötzlich doch schliessen dem «Klang eines Seehundes» ähneln: «Hhh-A»
  2. Der erste Stimmlippenkontakt wird durch Pressen des Atems zurückgehalten, sodass ein explosionsartiger, harter Stimmeinsatz entsteht. Man nennt es auch den schädlichen «Glottisschlag»: «Ah!»
  3. Der erste Stimmlippenkontakt wird durch kurzes oder längeres Schnarren zu einer «Rollbewegung», die auch weicher Stimmeinsatz genannt wird geführt. Bei dieser besten, ökonomischen und leistungsfähigsten «Randkantenverschiebung» werden die Stimmlippenränder «Edges» wie beim «Babyweinen» verwendet. Anschliessend wird bei den Bruststimmtönen die «Vollschwingung», und bei der Kopfstimme die «Randschwingung» aktiviert.

WICHTIG: Die «Edges» (=»Stimmlippenränder») sind nur durch Emotionen aktivierbar!  

Übung: «Uäää» weine wie ein Baby …

Netz fuer Kinder

Übung: Spring mit deiner Stimme von der Kopfstimme in die tiefsten «Schnarrtöne» Denke dabei an ehrliches Mitleid. «Hast du den Buss verpasst?» – «Ohhh»

«You really have to mean it» –

«Du musst es wirklich ehrlich & emotional meinen-

sonst funktioniert die Stimme nicht perfekt!»

Die berühmte «Randkantenverschiebung» der Edges:

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Hier in einer anderen Darstellung:

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Der Kehlkopf im Querschnitt zeigt den Conus Elasticus, der am Ende der Luftröhre die Stimmlippen überlappt, und zu den sogenannten «Stimmbändern» führt.

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